Hier kommen ein paar Impressionen, wie es damals war, vor vielen Jahren.

Da gab es sogar mal Modellflugmotoren aus Berlin, richtige deutsche Motoren. Und in den alten HOBBY Zeitschriften aus 1956 und danach haben wir noch viel mehr aufgetan.
Schmunzeln Sie mit, was uns, also den potentiellen Kunden, (der Autor war ja gerade mal 7 Jahre alt) dort alles so angeboten wurde. Sie sollten dort übrigens nicht mehr anrufen, es ist über 50 Jahre her. Ich glaube, da geht auch keiner mehr ran.

Da gab es auch mal ein Rennboot, vor langer Zeit

Und in dem Rennboot war eine Graupner Varioprop eingebaut und ein Enya 29 samt einem Edelvergaser. Denn das Boot durfte bei uns im Schiersteiner Rheinhafen nicht einfach mal ausgehen, also der Motor durfte nicht absaufen. Damals waren Bootsmotore sehr teuer und wir hatten da eine progressive Eigenlösung bezüglich der Wasserkühlung entwickelt. Man kann es zwar nicht sehen, aber hinten unten am Kurgenwellengehäuse sind auch 2 Wasserstutzen.

Es hatte damals übrigens Jahre lang erfreulich funktioniert, bis das Interesse abgeflaut war und das Boot (wieder) in den Keller kam, für nahezu 30 Jahre. Jetzt wird es wieder raus geholt und bald bürstenlos elektrisch betrieben. Bilder kommen bald.

aus Radio-Magazin Nr 3/1955

Die Bundespost und die drahtlose Fernsteuerung von Modellflugzeugen

Wie aus einer Mitteilung des Ausschusses für Fernlenkmodelle hervorgeht, hatte das Fernmeldetechnische Zentralamt der Deutschen Bundespost anläßlich der Deutschen Fernlenkmeisterschaften 1954 erneut umfangreiche Messungen an den benutzten Sende- und Empfangsanlagen durchgeführt.

Die funktechnische Überprüfung der Fernsteuergeräte bei der Veranstaltung in Braunschweig lag in den Händen der Funkmeßstelle Detmold, deren Meßwagen unmittelbar am Startplatz stand. Die Messungen waren am ersten Tage schwierig, weil der pausenlose Regen die Bestimmung der Hf-Ausgangsleistung wegen der wechselnden Bodenleitfähigkeit erschwerte.

Allgemein wurde eine Qualitätssteigerung der Anlagen gegenüber der Veranstaltung 1953 in Augsburg vielleicht auch deshalb festgestellt, weil zunehmend industriegefertigte Geräte Verwendung finden. Selbstbaugeräte zeigten häufig eine zu große Feldstärke der Oberwellen (zugelassener Höchstwert: 30 [uV/m). Zwei Modelle fielen besonders aus dem Rahmen, hier wurden für lambda = 2f Werte von maximal 1290 uV/m gemessen. Ein ED-Gerät vom Typ Mark III zeigte bei 2f 1600 uV/m und bei 3f eine Feldstärke von 1200 uV/m. Wesentlich besser fielen die Frequenzmessungen aus. Die Abweichungen gegenüber der Sollfrequenz sind geringer geworden.

Abschließend bemerkt das FTZ:
„Bei den Überprüfungen außerhalb der Wertungsflüge trat in Erscheinung, daß gleichzeitig mehrere "Sender ?" in der Luft waren, die sich gegenseitig überlagerten und dadurch die Messungen erschwerten. Wir haben den Eindruck gewonnen, daß viele Teilnehmer ihre Geräte erst an Ort und Stelle in Ordnung brachten, sei es, daß sie erst in letzter Minute mit dem Bau fertig wurden, sei es, daß die Geräte auf dem Transport Schäden erlitten. Dadurch, daß die Geräte nun auf engem Raum erprobt wurden, fehlte jede genaue Kontrolle und oft kam es vor, daß der Empfänger auf einen fremden Sender abgestimmt wurde.

Transportschäden sind immer ein Zeichen dafür, daß der Zusammenbau (Lötstellen z. B.) nicht sorgfältig genug vorgenommen wurde. Bei den von uns vorgenommenen Überprüfungen wurde auch mehrmals festgestellt, daß die Antenne keinen Kontakt mit dem Senderausgang hatte. Auch das Anbringen von Fähnchen an der Antennenspitze ist nicht zu empfehlen, weil hierdurch schon bei leichtem Wind Frequenzschwankungen hervorgerufen werden und weil bei Regen das nasse Tuch die Kapazität der Antenne verändert, wodurch Verstimmungen und Energieverluste auftreten."