Die Akkus waren schon von früher her ein Problem. Sie waren immer viel zu schwer und immer viel zu schnell leer. Als wir vor über 25 Jahren mit der Fliegerei angefangen hatten, brauchten wir nur Sender- und Empfänger Akkus. Elektroflug war ein kühner Traum. Jetzt in 2005 gibt es tolle Lösungen. Die NIMH Akkus laufen schon richtig ordentlich lang und haben einen sehr geringen Innenwiderstand. Aber erst die ganz neuen modernen LIPOs (Lithium Polymer) machen den Kuchen rund.
Also jetzt fliegen wir mit ultraleichten LIPOs rum.
Klein sollen sie sein, leicht sollen sie sein und am besten unendlich lange Strom liefern und natürlich richtig dicken Saft, also irgendwo um die 15 Ampere bei 7,2 Volt oder noch viel mehr.
Zwei Forderungen kollidieren auf jeden Fall miteinander. Das Gewicht und die enthaltene Energie sind nahezu linear miteinander verbunden. Jedenfalls bis die LIPOs kamen. Von da an war die Welt nicht mehr wie vorher.
Die LIPOs vollbringen das nahezu Unmögliche. Sie sind im Verhältnis zu NIMH Zellen ganz erheblich kleiner und leichter und haben eine erstaunliche Ausdauer. Inzwischen haben ich mich bei fast allen Flugmodellen von den schweren NICAD und NIMH Akkus verabschiedet. Keine Tränen, kein weher Blick, es hat sich gelohnt.
Rechts oben also ein Zweizeller 1300er LIPO, der für diesen kleinen Parkflyer völlig ausreicht. Der Preis lag 2005 bei 19,50 EUR.
mit seinen zwei 400er DC (billig)- Motoren ist es ganz extrem aufgefallen. Anstelle von 360 Gramm (NICD 2400 mAh 7 Zellen) nur 120 Gramm (2 x 1300 mAh bei 7,4) sind weltbewegend. Das Gesamtgewicht flugfertig liegt bei 1100 Gramm und die Flächenbelastung sinkt ganz erheblich auf ca. 26 g/dm2 . Das Ding fliegt super, leicht und wendig und unproblematisch und hat Segeleigenschaften, einfach unglaublich. Wir haben natürlich auch den Gegentest mit einem Pack NIMH Akkus 2400er mit 6 Zellen gemacht. Der Unterschied war gewaltig. Die 240 Gramm machen erheblich viel aus.
Update 2005-10-02
Und damit Sie nicht denken, wir hätten nicht genug Akkus zum Üben und Vergleichen, wir haben.
Wir haben NICD und NIMH von 1400 mAh bis 3000 mAh. Das sind 6 Zeller und 7 Zeller und 8 Zeller.
Da kommt schon einiges an Gewicht zusammen, wenn wir zum Flugplatz laufen.
Nachdem bei Messungen aufgefallen war, dass am BEC Stecker inklusive dünnem Kabel je Kontakt bis zu 0,1 V Spannung abfallen können, wurden jetzt alle Akku Steckverbindungen auf den Multiplex M6 Stecker umgestellt. Das hat bei einem CDR basierten bürstenlosen Motor bei 6,1 A Akkustrom eine Verbesserung BEC zu M6 von 7% im Schub gebracht. Das hat sich dann aber gelohnt.
Zum Anschluss: Die mittleren beiden Kontakte kontaktieren die Plus (roter Draht) und Minus (schwarzer Draht) Leitung des Akkus. Der obere Steckerkontakt ist für die Mittelanzapfung des Akkus (Balancer Anschluss 2S, 2 Zellen, 7,4 V) da. So könnte man unten auch noch einen 3S LiPo Akku (3 Zellen, 11,1 V) mit Balancer Anschluss kontaktieren. Siehe auch "DieLadegeräte".
Nachdem die alten Akkus im Fernsteuer Sender sich immer schneller selbst entladen haben, wurde es Zeit für etwas Neues. Zum Glück gibt es seit ein paar Monaten von allen namhaften Herstellern neue Mignon (AA) Zellen mit geringer Selbstentladung (15-30% pro Jahr). Als Akkupack habe ich sie noch nicht gesehen. Also habe ich mir Varta Ready-2-Use 2100 mAh Akkus bei www.reichelt.de bestellt (im 4er Pack unter 10 EUR).
Das zusammen löten als Akkupack war mit einem 50 W Lötkolben einfach zu machen. Nur auf die Isolierung muss man achten (siehe Bild rechts).
Nach mehreren Wochen im praktischen Betrieb kann ich sagen, dass sich die Umrüstung gelohnt hat. Die neuen Akkus halten jetzt viel länger.
Im Jahr 2005 wurden die LiPo Akkus zum Teil noch ohne Balancer Anschluss (alle Zellen kontaktiert, siehe Bild rechts) geliefert. Dann gab es leider gleich 3 verschiedene Balancer Stecker am Akku: JST, Thunderpower (Kokam) und Polyquest. Das nächste Problem war, die passenden Gegenstecker einzeln zu bekommen.
Bei meinem Versender www.unitedhobbies.com aus Hongkong scheint der JST Stecker am meisten verwendet zu werden. Da gibt es jetzt auch preiswert Adapterkabel mit den passenden Gegensteckern. Der "female" Stecker ist immer am Akku, der "male" Stecker am Ladegerät.
Die neuen preiswerten 20C Akkus der Marke Rhino sind sehr gut. Was mir nicht gefallen hat war der dicke (2,8 mm 0, 6 mm2) Anschlussdraht (25 cm lang). Wenn man nur 2,5 mm2 (1,8 mm 0) Draht verwendet, spart man circa 7 g Gewicht. In diesem Fall bei 3S1250 von 115 g auf 108 g. Der rechnerische Spannungsabfall am Anschlussdraht erhöht sich bei 20C (25 A) von 0,019 V auf 0,045 V. Damit sollte man leben können.
2006-01-01 Update, LiPo Akku mit Balancer Anschluss am Multiplex Stecker
2008-09-10 Update, Fernsteuer Akku mit niedriger Selbstentladung, Balancer Stecker JST
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