Wenn in dem Modellflugzeug MiniMag von Multiplex ein LiPo Akku unter 150 g Gewicht eingesetzt wird, muss er um den Schwerpunkt einzuhalten sehr weit nach vorne geschoben werden. Speziell bei einem 3-Zellen Akku ist nach dem aufsetzen der Haube nicht mehr viel Lüftungsöffnung für den Motor vorhanden. Das habe ich in der Praxis leidvoll erfahren müssen. Als Ergebnis wurde dem Motor zu heiß. Das bedeutet, die Magnete waren zum Teil lose und die Wicklung hatte einen Kurzschluss.
Eine Innensechskant lösen, und der Rotor war abgezogen. Die Magnete waren schnell wieder ausgerichtet und mit Sekundenkleber fixiert. Mit der Wicklung war das dann schon aufwendiger. Die Kugellager wurden vorsichtig mit einem kleinen Schraubendreher herausgedrückt.
Wie aber jetzt das Motorschild aus Aluminium aus dem Stator drücken? Dazu habe ich mir ein Werkzeug gebaut. Ein Stück Dachlatte mit einem 21-22 mm Holzbohrer durchgebohrt, dann mit der Säge in zwei Teile zersägt. Dann den Stator bündig in den Holzklotz plaziert und im Schraubstock geklemmt. Mit einem 7 mm Bohrer (Einspannseite) im Kugellagersitz kann man dann vorsichtig mit einem Gummihammer das Motorschild herausdrücken. Damit war der Stator frei zum abwickeln.
Im Original wurde mit 3x 0,2 mm Durchmesser Draht gewickelt (0,094 mm2, Dreieck)). Das ist vermutlich die wirtschaftlichste Wickelmethode. Im rclineforum.de wurde zwar von einer Wicklung mit 0,5 mm CUL-Draht geschrieben, aber ich habe im ersten Versuch nur 0,425 mm Durchmesser (0,142 mm2, 50% mehr Querschnitt) hineinbekommen (13 Windungen, Dreieck).
Bei http://www.powercroco.de/schema12N14Pv.html ist das Wickelschema beschrieben, mit der Bezeichnung 2187cw. Das sieht in der Praxis so aus:
Die Wicklungen immer von innen anfangen.
cw = Uhrzeigersinn, ccw = umgekehrt. Der Zahn über der Nut im Statorloch hat die Nr. 1, dann geht es im Uhrzeigersinn weiter.
Am besten zeichnet man sich das vorher auf.
Wicklung Aa:
(A) Zahn 3 cw dann Zahn 2 ccw, Zahn 9 ccw dann Zahn 8 cw (a).
Wicklung Bb:
(B) Zahn 5 ccw dann Zahn 4 cw, Zahn 11 cw dann Zahn 10 ccw (b).
Wicklung Cc:
(C) Zahn 7 cw dann Zahn 6 ccw, Zahn 1 ccw dann Zahn 12 cw (c).
Als Phasen waren zusammengeschaltet die Wicklungen A-c, B - a, C - b.
Über den Draht der Phase A-c zieht man einen Isolierschlauch von 1 cm Länge und führt ihn zu den beiden anderen Phasendrähten. An dieser Stelle isoliert und bündelt man alle 3 Phasendrähte nach außen durch das Motorschild. Da der Drahtquerschnitt jetzt 50% größer ist, bringt der Motor auf dem Prüfstand circa 5% mehr Schub, bei gleichem Akku und Propeller. Wie man sieht ist es nicht einfach, auch nicht wirtschaftlich, aber es kann gelingen.