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Drenalyn, SlowFlyer par excellence

Nachdem mir der SlowBoy-Mini immer noch nicht langsam genug geflogen ist, habe ich nach einem noch langsamer fliegenden Modell gesucht. Mit dem dazu erforderlichen Flächengewicht von circa 2 g/dm2 wird es schwierig eine noch robuste Konstruktion zu finden. Also bleibt nur der andere Weg über einen größeren Anstellwinkel (angle of attack). Da muss aber das Profil dafür geeignet sein, also ein S-Schlag Profil, dass Druckpunkt fest ist.

So bin ich auf den Drenalyn 3D von Philippe Jambon (2001-09-08) gekommen, siehe Bild des fertigen Modells. 

Das japanische Schriftzeichen "tako" (UTF16, 51E7hex) bedeutet (Flug)Drache (http://lingweb.eva.mpg.de/kanji/ , suche nach "Flug" als Deutsch). Um eine Schablone zu bekommen, kopiert man das Zeichen über die Zwischenablage in z.B. OpenOffice Writer, vergrößert auf 500 Pt und wendet den Stil "Kontur" an. Die ausgedruckte Kontur kann man dann per Stecknadel auf das Depron übertragen und ausmalen.

 

Leider zeigte der vorhandene Plan nur den Grundriss mit den Rudern, aber keinen aktuellen Vorschlag zum RC/C Einbau.

Mit dem Baubericht "Slowflyer Drenalyn" von http://www.mfc-eschweiler.de bin ich da schon weitergekommen. Aber der war mir nicht detailliert genug.

 

Also habe ich mir einen Plan mit OpenOffice Draw konstruiert. Damit der Nachbau einfacher wird, kann man den Plan hier herunterladen (PDF zum leichteren Drucken):

1. Draufsicht im Maßstab 1:3 Drenalyn.pdf

2. Rumpf und Seitenruder im Maßstab 1:1 Drenalyn_fuselage.pdf

 

Mit einem Fahrwerk ist auch ein Bodenstart möglich. Bei circa 30 grad Anstellwinkel fliegt der Drenalyn jetzt so langsam, daß ich auch im Garten um den Pflaumenbaum herumfliegen kann :-)

Als Material wird 3 mm Depron verwendet, 50 mm Packband und/oder Klebstreifen und UHU POR als Kleber. Der Motorspant ist aus PVC-Platte 3 mm, oder Sperrholz. Die Anlenkung hat einen 1,5 mm Kohlefaserstab. Wegen der schöneren Optik habe ich der R/C Abdeckklappe einen 3 mm dicken Magneten zum zuhalten spendiert.

 

Mit einem 15 g BL-Motor kann er zur Not auch senkrecht fliegen. Aber das gemütliche herumfliegen im Park ist auch sehr schön, siehe Video (WMF, 1,9 MB, 67 s, 320x240 pixel).

 

Zum leichteren Nachbauen folgt jetzt eine Baubeschreibung.

 

Material

Benötigt werden:

1 Platte Depron 3 mm (Selitron ist zu weich)

EPP 40 x 34 x 10 mm als Puffer für Motorbefestigung

Motor-Spant aus PVC-Platte 3 mm, oder Sperrholz

UHU-POR

Packband 50 mm

Klebefilm 15 mm

Magnet 5 x 3 mm Durchmesser

Eisenblech (magnetisch, z.B. Konservendose) circa 8 x 8 mm

etwas Farbe zum verschönern (WAF)

R/C:

BL-Motor mit circa 200 g Standschub

Propeller, z.B.: GWS 8 x 4" HD

LiPo Akku 500 mAH 2S

BL-Regler 6 g

Empfänger 4-Kanal, 5 g

Servos, 3 Stück, je 5-6 g

Stahldraht 1,0 mm für die Anlenkung (Z-Anschluss)

Kohlefaserstab 1,5 mm für die Ruder-Anlenkung

Schrumpfschlauch 1,5 mm Durchmesser

3 Stück Ruderhörner mit Klemmung für Kohlefaserstab, 16 mm hoch

Fahrwerk:

Stahldraht 1,2 mm für das Fahrwerk

2 leichte Räder, z.B. GWS 47 mm Durchmesser

Balsholzplatte 40 x 50 x 2 mm

Baumwollfaden zum nähen :-)

Klettband zum befestigen

5 min Epoxyd Harz

 

Technische Daten

Spannweite: 50 cm

Gesamtlänge: 65 cm

Tragflächeninhalt: 16,5 dm2

Gesamtgewicht (mit Fahrwerk): 154 g 

Rohbaugewicht: 50 g

Gewicht Fahrwerk: 10 g

Flächengewicht: 9,3 g /dm2

Flächengewicht Depron 3 mm: 2,0 g/dm2

 

Tragfläche

Die Tragfläche zeichnet man am Besten auf die Depronplatte. Zuerst der Halbkreis mit Radius 250 mm. Als Zirkel kann man ein Stück Depron nehmen, in den Mittelpunkt eine Stecknadel stecken, am Radiuspunkt einen Kugelschreiber durchstecken und zeichnen. Den Ausschnitt (10 x 20 mm, 25 x 70 mm) für die Montage der R/C Komponenten kann man auch nach der Befestigung am Rumpf schneiden. 

 

Den Ausschnitt (3 x 43 mm) für das Seitenruder sollte man vor der Montage schneiden:

Bei den Querrudern muss man sich entscheiden:

1. Elastic Flaps - man schneidet das Depron an der Drehlinie nur 3/4 ein, knickt das Ruder um und schleift einen 30 grad Winkel an. Dabei muss man sehr vorsichtig vorgehen. Wenn man zu wenig abschleift, reicht der Ausschlag nicht, wenn man zuviel abschleift geht das Ruder ab. Auf jeden Fall macht es Sinn, Rand und Mitte mit je einem Klebstreifen zu sichern.

2. Ruder abschneiden, 45 grad anschrägen und mit Klebstreifen wieder ankleben. Das gibt aber leider meist mehr Ruderspiel, als bei "Elastic Flaps".

Die Kerbe am Querruder sollte oben sein, das Ruderhorn unten.

 

Rumpf

Auf dem Bild 1 sieht man das Rumpf Vorderteil mit dem Schlitz in den Seitenteilen, um die Tragfläche in das Profil zu biegen. Ganz vorne sitzt der elastische EPP Block, der bei einem Aufprall die Kräfte etwas abfedert. Das hat bei mir bereits ein paar Mal geholfen. Elastisches EPP ist an dieser Stelle besser als Depron, dass doch sehr leicht bricht.

 

 

 

Bild 2 zeigt den Rumpf von vorne mit dem Motor Spant aus einer PVC Platte 3 mm. Der EPP Block hat oben ein Einkerbung, um das Motorkabel durchzuführen.

Dahinter ist ein Ausschnitt 1 x 2 cm, um den Motor Regler in den Rumpf schieben zu können.

Oben wird der Rumpf mit einer Depron Platte 4 x 5 cm verschlossen. Ich habe das mit Klebefilmstreifen gemacht, um nachher noch leicht an die Komponenten zu kommen.

Wenn man ein Fahrwerk anbringen will, kann man unter die Rumpf Spitze Klettband kleben (z. B. 3 Stück 1,5 x 1,5 cm). Vorher bitte ein Stück Packband 50 mm unter die Rumpf Spitze kleben. Dann verteilt sich die Kraft vom Fahrwerk besser auf den Rumpf und das Klettband hält besser.

 

 

Bild 3 zeigt das Rumpf Heck, mit dem Ausschnitt für das Seitenruder unten. Man kann auch etwas das Tragflächen Profil in den Seitenteilen sehen.

Die Tragfläche wird oben auf den Rumpf geklebt, und schließt hinten bündig ab.

Mit dem Schlitz in der Tragfläche hinten wird das Seitenruder an zwei Stellen geführt, und sollte bei genauer Arbeit auch sofort senkrecht stehen.

 

Zum Schluss wurde der Rumpf unten mit 50 mm Packband überzogen, um ihn vor Schmutz und Beschädigung zu schützen.

 

Seitenruder

Das Seitenruder wird, wie die Querruder, gelenkig gemacht. Die Ruder Kerbe sollte auf der Ruder Horn abgewanden Seite sein, dann ist die Montage des Ruder Horns einfacher. Ebenso sollte man die Enden und die Mitte mit Klebestreifen sichern. Dann wird es von hinten in den Rumpf geschoben und festgeklebt. In mittlerer Rumpf Höhe wird ein Ruderhorn mit Klemmung für den Kohlefaserstab angeklebt. Die Klemmung kann man von Multiplex oder www.hobbyking.com kaufen. Entsprechend der Größe des Ruderhorns, muss man noch ein Stück vom Rumpf Seitenteil freischneiden, siehe Bild oben.

 

Dann wird auch noch der Sporn unter den Rumpf geklebt und mit Klebstreifen verstärkt.

 

 

Das Servo für das Seitenruder passt noch in den Rumpf, und wird am einfachsten mit Depronstreifen eingekleidet, siehe Bild. Dann kann man es in Rumpf Mitte hinten am R/C Auschnitt einkleben, so dass man durch den R/C Ausschnitt noch an die Schraube für das Servo Horn herankommt. Wenn man ein symmetrisches Servo Horn einsetzt, kann man die Steuerrichtung noch nachträglich ändern.

 

 

 

R/C Einbau

Die Servos für die Querruder werden seitlich in einem Rumpfausschnitt festgeklebt, vor und hinter dem Seitenruder Servo. Siehe auch das Bild "Ansicht von unten" im Abschnitt "Material". Über den Rumpfausschnitt sollte man noch ein Stück Packband 50 mm kleben, um ein Reißen des Deprons zu verhindern.

 

Hinten am R/C Ausschnitt habe ich noch ein Stück Depron mit einem Eisenplättchen eingeklebt, um den Deckel mit einem Magnet unsichtbar zu halten.

 

Im Bild "Seitenansicht" rechts kann man die Querruder Anlenkung gut sehen. Wenn man ein symmetrisches Servo Horn verwendet, kann man noch nachträglich die Steuerrichtung ändern.

 

Auf dem Bild sieht man noch hinten die Seitenruder Kerbe, und vorne unten den Klettband für das Fahrwerk.

 

Den Empfänger habe ich neben das Seitenruder Servo platziert, und die Antenne innen im Rumpf nach hinten geführt, und dann außen mit einem Stück Klebstreifen gesichert, siehe Bild rechts.

 

Der Akku sitzt vorne unter der Tragfläche.

 

Fahrwerk

Das Fahrwerk ist aus Stahldraht gebogen, Schenkellänge 10 cm. Um die Haltekraft auf den Rumpf zu übertragen, habe ich den Stahldraht auf eine Balsaholz Platte genäht und verklebt. Die Balsaholz Platte wurde vorher mit einem Streifen Packband 50 mm überzogen, um sie vor einreißen zu schützen, außerdem haftet dann das Klettband besser.

Die Räder wurden mit einer M2 Mutter und 5 min Expoyd Harz gesichert.

 

Flugerfahrung

Der Drenalyn hat meine Erwartung bezüglich Langsamflug voll erfüllt. Er mag aber auf Grund der Konstruktion keinen Wind. 

 

Der Anstellwinkel von circa 30-45 grad ist normal, das musste ich auch erst lernen. Bei ausreichender Mororleistung ist auch hovern möglich. Das Seitenruder muss nicht unbedingt gesteuert werden, es bietet aber mehr Möglichkeiten beim Flug.

Ein Bodenstart ist auch problemlos möglich.

 

 

Historie

2009-05-10 Erstellt (WAF = Woman Acceptance Factor)

 

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