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Twinstar II von Multiplex

Unser Bester fliegt mit zwei Motoren. Und ein Fahrwerk mußte er natürlich auch haben. So wurde eins angebaut. Und da er doch etwas schwach auf der Brust war, bekam er jetzt noch zwei bürstenlose Motoren. Und das Heckrad muß bei uns steuerbar sein. Unsere Asphalt- Landebahn ist nur ca. 1,5m breit. Jetzt geht er ab wie die Feuerwehr und nach einer (geglückten) Landung kann man bis zur neuen Startposition anrollen.

Der TwinStar II hat 2 LiPo Akkus von GWS (1300 mAh, 7,4V, 60 g, 40 mOhm je Zelle) bekommen. Wenn die Akkus am vorderen Anschlag im Akkufach plaziert werden, stimmt auch der Schwerpunkt. Man braucht dann nur noch einen Kabeladapter von 2 x BEC Stecker auf den Steller-Stecker anzulöten, in meinem Fall Tamya. Achtung: vor dem Zusammenstecker der beiden Akkus muss sichergestellt sein, dass beide den gleichen Ladestand haben, sonst fliest solange ein Querstrom, bis beide Akkus auf dem gleichen Stand sind. Am Besten vorher beide aufladen bis Maximum.

Mit dem leichten Akku (120 g) kann der TwinStar II langsamer fliegen und Rettungsmanöver gelingen einfacher. Auch nimmt die Bruchgefahr ab. Das ist bei einem Wieder-Einsteiger wie mir von Vorteil.

Haubenverriegelung schützen

Die Klick Verriegelung der Haube ist mit zwei steifen Pappe Stücken abgedeckt, damit sich keine Kabel einklemmen können, da sonst dann beim Schließen die Plastikfedern abbrechen können. Dazu muss man dann noch an der Haube neben dem Verschlußstück ein 1 mm dickes Stück EPP auf 20 mm Länge abschneiden, damit die Pappe nicht gestaucht wird. Denn bei dem EasyStar waren bereits nach kurzer Zeit die Plastikfedern abgebrochen.

PVC Hartschaumplatte zum Konstruieren

Die erwähnte PVC-Hartschaumplatte ist im Baumarkt zu bekommen. Es gibt sie in verschiedenen Farben, grau erschien mir am unauffälligsten. Vor dem kleben sollte sie mit Schmirgelpapier (120er) leicht aufgeraut werden.

Zum Biegen, zum Beispiel die Fahrwerkplatte, lege ich das ausgeschnittene Stück auf ein größeres Blech und unterstütze die Seiten mit je einem Metallstreifen (z.B. 2 mm hoch). Dann wird aus circa 20 cm Entfernung vorsichtig mit einem Heißluftgebläse die PVC-Platte schräg von der Seite erwärmt. Sobald die Mitte der Platte absackt, mit dem heizen aufhören.

Sockelteile

 Unter dem Rumpf brauche ich eine stabile Auflage für die Fahrwerkskonstruktion. Das Elapor (EPP) hält die Kräfte sonst nicht aus.

Zur elastischen Befestigung habe ich 4 Stück EPP (je 45 x 90 mm) genommen, aus einer Negativschale eines Nurflügels. Dort war es als Verpackungshilfe einfach übrig. Die bekommt man praktischerweise beim Kauf mitgeschickt. Aus 4 Stücken vom Rand lässt sich ein perfekt sitzendes Aufsatzteil zusammenkleben (mit Sekundenkleber). Rechts zwei Stücke als Beispiel.

EPP-Fahrwerksockel

Fertig sieht der Sockel jetzt so aus. Unten die 4 EPP Teile Rücken an Rückel zusammengeklebt.Darauf kommt dann zur Befestigung der Achse eine 3 mm dicke PVC-Platte (85 x 60 mm). Die Kabelbinder werden durch zwei 4 mm Bohrungen im Abstand von 10 mm durch die PVC-Platte gezogen.

Der Fahrwerksockel sieht dann so aus ->

Vor dem Aufkleben (Sekundenkleber) der PVC-Platte sollte man einen 25 mm breiten Klebstreifen unter die Kabelbinderbefestigung kleben, dass im Reparaturfall der Kabelbinder leichter einzufädeln ist.

Das Fahrwerk komplett

Das Federelement ist gleichzeitig die Achse als 3 mm Durchmesser Glasfaserstab (250 mm Länge).  Mit Hilfe der PVC-Platte und des EPP Sockels wird die Kraft der Achse großflächig zum Modell hin verteilt. Drei Kabelbinder halten als Sollbruchstelle die Achse an der PVC-Platte fest.Der ganze Aufbau hält dann mit Hilfe zweier Gewebe-Klebestreifen am Rumpf und kann wieder entfernt werden.

Der Fahrwerksockel wiegt mit Achse 20 g. Dazu kommen noch die Räder.Die gezeigten Räder vom Haupfahrwerk haben 62 mm Durchmesser, von Kavan (Nr. 0100). Trotz der Bezeichnung "Super Light" wiegen sie jeweils 16 g. Der Innendurchmesser von 4,2 mm sollte mit einem Messingröhrchen auf 3,2 mm gebracht werden. Dagegen wiegen die 50,8 mm Durchmesser Schaumstoffräder von GWS nur je 2 g ( www.rc-letmathe.de /Zubehör/Räder, 2 EUR), Innendurchmesser 3,2 mm. Die GWS Schaumstoffräder habe ich am EasyStar eingesetzt und sie haben sich nach circa 20 Starts und Landungen gut bewährt.

Keine Schraubklemmen sondern Kunststoff.

Die Räder werden auf  einfache Weise von je 2 Stücken PVC-Platte sicher mit Sekundenkleber gehalten. Dazu je nach Radgröße ein quadratisches Stück von zum Beispiel 6 x 6 oder 8 x 8 mm mit dem Trapezklingenmesser ausschneiden und mit dem Achsendurchmesser bohren. Dann sollten die Radbegrenzungen sich stramm auf die Achse schieben lassen.

Als nächstes kam noch ein Heck Fahrwerk an die Reihe. Das sollte nur mit Klebeband angeklebt werden, damit es im Nichterfolgsfall wieder rückstandsfrei entfernt werden kann.

Heckfahrwerk

Da die beiden Motoren das Seitenruder nicht direkt anströmen, kann man mit einem festen Spornrad nur schwer den Kurs bis zum Abheben halten. Deshalb wurde eine bessere Lösung gesucht und gefunden. Von der Firma Simprop gibt es ein "Lenkbares Spornrad" Bestellnummer 100 152 3 für 4,60 EUR. Um den original Kunststoffträger sicher am Rumpf zu befestigen, habe ich ihn auf einer 70 x 25 mm großen PVC-Hartschaumplatte befestigt, geschraubt mit 2 Stück M2 x 10 mm Schrauben. Für den Steg wurde ein passender Schlitz in die Hartschaumplatte geschnitten, ebenso in den Rumpf. Im Seitenruder wurde an der Stelle der 25 mm Durchmesser Prägung eine dreieckige Vertiefung von 10 mm Breite, 10 mm Tiefe und 15 mm Höhe geschnitten, für die Klemmung der Anlenkung. Dann den 2 mm Draht vom Fahrwerk rechtwinklig zum Rumpfboden mittig, neben dem Antennenrohr, durch den Rumpf gestochen, so dass er möglichst mittig durch den Ausschnitt im Seitenruder geht. Die Platte befestigt man mit zwei glasfaserverstärkten Klebebändern am Rumpf. Auf der Längsseite zur Seitenruderanlenkung hin sollte noch ein 3 x 3 mm Streifen der Hartschaumplatte untergeklebt werden, um die Rumpfwölbung auszugleichen. Das Heckfahrwerk wiegt insgesamt 10 g.

Anlenkung des Spornrades

Zur Anlenkung des Spornrades wurde das Klemmenteil aus einer Elektro-Lüsterklemme ausgebaut. Die eine original Schraube wird zum Klemmen an dem 2 mm Draht verwendet. Ein Rutschen bei zu großem Drehmoment bei einer unsauberen Landung schützt die Rudermaschine vor einem Getriebeschaden. In die andere Gewindebohrung kommt eine 10 mm lange Senkkopfschraube, die vorher längs mit einer Säge geschlitzt wurde. In dem Schlitz wird der Anlenkungsdraht 0,8 mm Durchmesser eingelötet oder mit Zwirn und Sekundenkleber angeklebt. Circa 20 mm (reicht gut zum Steuern) von der Klemme entfernt biegt man den Draht 90 grad nach hinten zur Seitenruder Klemmung.  Dort wird der Draht dann zusammen mit dem Seitenruder Draht geklemmt. Ein gebogenes "V" in der Drahtmitte soll noch etwas federn helfen.

Praxiserprobung

Das Fahrgestell hat jetzt mehr als 20 Starts und Landungen hinter sich gebracht. Ausser dem Teerweg war auch manchmal der Acker oder die Wiese der Landeplatz. Sowohl Fahrgestell, als auch das Modell haben alles heil überstanden.

Zum Starten auf einem geteerten Weg mit den original Motoren und einem 7,4 V LiPo Akku braucht der TwinStar 2 ungefähr 6 m bis zum abheben (Gesamtgewicht circa 1100 g). Dabei ist der Standschub circa 2 x 200 g. Das lenkbare Heckfahrwerk hat sich als sehr nützlich erwiesen. Damit kommt man jetzt auch auf dem nur 1,5 m breiten Teerweg sicher in die Luft.

Bürstenlose Motoren (CD-ROM) für mehr Schub

Die original 400er Motoren von Multiplex entwickeln mit dem 5x4,3" Günther Propeller gerade mal 180 - 200 g Standschub mit 2 LiPo Zellen GWS 1300 mAh (6,8 V 9,5 A). Ein zusätzlicher Statorring (2,85 EUR) verbesserte zwar den Wirkungsgrad um circa 5%, brachte aber keinen zusätzlichen Schub.

Deshalb musste etwas stärkeres her, dass aber die Kasse nicht so sehr belasten sollte. Jetzt gibt es BL-Regler (7 A Dauer, BEC, Bremse schaltbar, 2/3 LiPo/NiCd schaltbar) bei Firma Conrad bereits für 29,95 EUR (Nr. 230867), die tadellos funktionieren. Ein umgebauter  CD-ROM mit circa 24 mm Stator-Durchmesser (ab 1998 - 2000 gebaut) kann nach meiner Erfahrung an 2 LiPo Zellen bis zu 300 g Standschub bringen. Die Motoren:

1. Laufwerk: Samsung SCR-2430 Feb.1998

- Statordurchmesser: 23,7 mm, -höhe: 4,8 mm

- Wicklung: 19 Wdg (geradeso) 0,56 mm Draht, Stern

- Magnete: 12 x 5 x 5 x 1,2 mm N50N, Propeller: GWS 8x4"

- Standschub: 280 g  U= 6,8 V  I= 6,2 A  Eta= 58 %  7350 Upm

- Gewicht: mit Spant: 30 g, also 42 g weniger als der 400er Motor  TwinStar2_BL237x48_19Y56_vorne.jpg (23808 Byte)

2. Laufwerk: LiteOn LTN-485 Dec. 2000

- Statordurchmesser: 23,9 mm (geschliffen), -höhe: 4,0 mm

- Wicklung: 18 Wdg. 0,56 mm Draht, Stern

- Magnete: 12 x 5 x 5 x 1,2 mm N50N, Propeller: GWS 8x4"

- Standschub: 270 g  U= 6,8 V  I= 5,7 A  Eta= 61 %  7200 Upm

- Gewicht mit Spant: 30 g,  also 42 g weniger als der 400er Motor

Mit Hilfe des hervorragenden Antriebsrechners von Helmut Schenk und Christian Persson von http://www.elektromodellflug.de unter der Rubrik "Datenbank"war es möglich mit geringem Aufwand die Motoren optimal auszulegen. Nach der Kennlinie könnten GWS 8x4,3" Propeller noch 10% mehr Standschub bringen. Das wird demnächst ausprobiert.

Eine erste Flugerprobung mit GWS 8x4" Propeller zeigte eine deutliche Leistungssteigerung. Allerdings musste der Schwerpunkt noch nach vorne korrigiert werden.

Mechanischer Anbau der Motoren

Der Motor hat einen Spant aus GFK angeklebt bekommen, um ihn in den Befestigungslöchern des 400er Motors (M2,5, Abstand 16 mm) lösbar befestigen zu können. Ein angeklebtes 10 mm Durchmesser Alurohr (Samsung Motor) sorgt noch für weitere Stabilität. Der Kunststoffspant von Multiplex hat bereits eine zentrische 10 mm Bohrung. Es mussten nur drei zusätzliche 3 mm Bohrungen für die drei Phasen gebohrt werden.

Motorumbau auf GWS 2212/13T

Nachdem jetzt preiswerte bürstenlose Motoren auf dem Markt http://www.voltmaster.de verfügbar sind, habe ich 2 Stück GWS 2212/13T Motoren an Stelle der umgebauten CD-ROM Motoren eingebaut.

Akku: 2 Stück 3S 1300 mAh 12C LiPo

Regler: 2 x Conrad BL-07 BEC Air (im Rumpf vor den Servos)

Kabellänge Motor-Regler: 3 x 64 cm, 1,5 mm2, 3 Stecker in Reihe

Propeller: 2 x GWS 8x4" HD

Standschub: 2 x 440 g (9400 Upm, Strom 6,5 A, Eta 67%)

Gesamtgewicht TwinStar2: 1180 g

Folgende Modifikationen mussten an dem orignal Motorhalter durchgeführt werden:

1. 4 Bohrungen je 4,5 mm vor den Lufteinlässen des Motors, zur besseren Kühlung.

2. Um Platz für den Motor zu schaffen, wurden die 3 Stege gekürzt (siehe Bild rechts unten), und die oberen Schraubenhalter innen vorsichtig angefeilt, bis der Rotor nicht mehr geschliffen hat.

Am Motor selbst wurde die Welle bis auf 5 mm Gewindelänge gekürzt und die Anfasung 5 mm nach vorne geschliffen, damit der Prop-Saver besseren Halt hat.

Als Regler wurden bereits vorhandene 7 A Regler von Conrad verwendet, die Regler von GWS sind jetzt bei höherer Strombelastung (7 A -> 25 A) genau so preiswert.

Bei der Flugerprobung zeigt sich ein deutlich flotteres Verhalten durch die Verdopplung der Antriebsleistung, gegenüber dem Original-Antrieb. Besonders, wenn man aus einem missglückten Landeanflug noch herauskommen will, ist die höhere Leistung sehr hilfreich.

"Was elastisch ist bricht nicht so leicht"

Erstellt: 2005-09-25

Update: 2005-10-23, Bürstenlose Motoren (CD-ROM)

Update: 2005-11-03, lenkbares Heckfahrwerk

Update: 2006-09-10, GWS Motoren

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