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X-Twin Eagle-Wing

Es hat mich gereizt und ich will es wissen: Fliegt "sowas" mit 20 Gramm oder nicht ?  Sie haben richtig gelesen, samt 2 Motoren, Funkfernsteuerung und LIPO Akku sind es ganz knapp über 20 g. Mein kleinster EPP Flieger lernt also das Fliegen.

Nur 20 Gramm ! - Spielzeug oder Flugzeug ?

Nachdem ich in einem Forum gelesen habe, dass am Montag dem 05.12.2005 der X-Twin Eagle-Wing samt Funkfernsteuerung bei einem Discounter für 20.- EUR angeboten wird, konnte ich nicht widerstehen, das Mini-Flugzeug auch einmal auszuprobieren.

Es war ja sehr viel Widersprüchliches zu lesen, aber bei dem Preis! Regulär bekommt man den X-Twin bei www.buschflieger.de oder www.xufo-shop.de oder www.amazon.de  für ca. 25 EUR. Tipps und Forum bei http://www.x-twin.de.

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Nach dem ausgiebigen Lesen im Internet und eigenen Versuchen ist es mir endlich gelungen, dem Flieger ein halbwegs vernünftiges Flugverhalten abzuringen. Die "10 Cent Modifikation" hat das Pumpen weitgehend beruhigt. Die "Diodenmodifikation" hat das Seitensteuerverhalten soweit verbessert, dass auch in einem kleinen Park mit etwas Wind der Akku leergeflogen werden kann, ohne bei jedem dritten Flug im Baum zu landen. Damit kann ich jetzt sagen, dass sich die Geldausgabe gelohnt hat. Das Ding macht Spass. Die Flugdauer bei Halbgas beträgt circa 10 Minuten.

Schwerpunkt verbessern (10 Cent Modifikation) Version 1

Da der Flieger am Anfang heftig gepumpt hat, habe ich mal den Schwerpunkt nachgemessen. Er liegt so bei ca. 45 mm hinter der Vorderkante des Flügels. Bei einer Flügeltiefe von 85 mm sind 45 mm 53% Schwerpunkt-Tiefe. Das ist zu weit hinten, damit ist es klar, warum der Flieger so stark pumpt. Üblicherweise geht man von einer Schwerpunkt-Tiefe von 33% der Flügeltiefe hinter der Vorderkante aus.

Da als Gewicht Münzen sehr handlich, gängig und gut definiert sind, habe ich mit einer 1 Cent Münze angefangen und dann bei 10 Cent ein nahezu stabiles Flugverhalten festgestellt. Jetzt liegt der Schwerpunkt bei 35 mm (41%) hinter der Vorderkante Flügel. Neues Gesamtgewicht = 21,8g (Original 17g).

Der Nachteil ist das Mehrgewicht der Münze, das macht den Flieger schneller. Aber dann kann er im Aussenbereich besser dem Wind widerstehen. Tragflächengröße circa 1,5 dm2. Flächengewicht = 21,8 g / 1,5 dm2 = 14,5 g / dm2.

Gewichte der Münzen: 1 Cent 2,3g, 2 Cent 3,1g, 5 Cent 3,9g, 10 Cent 4,1g, 20 Cent 5,7g

Schwerpunkt verbessern Version 2

Um den Schwerpunkt mit minimalem Zusatzgewicht zu verbessern, habe ich eine neue Rumpfnase aus EPP ausgeschnitten und angepasst. Die neue Nase muss hinten soweit ausgehölt werden, dass der Akku wie im Bild rechts Platz findet. Das Bild (Klick vergrößert) zeigt nur die Lage des Akkus, er muss natürlich zum Schutz im Inneren  der Nase stecken! Dazu muss der vorne auseinandergespreizte Rumpf mit dem Akkuprofil ausgeschnitten werden. Dann löst man vorsichtig den Akku (doppelseitiges Klebeband) vom Rumpf und zieht ihn nach vorne. Die Kabellänge ist ausreichend.

Jetzt sollte der Schwerpunkt  circa 30 mm hinter der Flügelvorderkante liegen (CG = Center of Gravity = Schwerpunkt). Das Gesamtgewicht ist jetzt 19,9 Gramm.

Seitenauslenkung vergrößern; Segelflug Mod.

Da anfänglich die Kurven nur sehr weit geflogen werden konnten, wollte ich das verbessern. In einem Forum habe ich gelesen, dass mit dem Abtrennen von Dioden im Sender der "virtuelle Ruderausschlag" verstärkt werden kann. Die Drehzahldifferenz der beiden Motoren vergrößert sich dabei von circa  1000 Upm auf 2000 Upm. Nach dem Lösen von 7 Schrauben war das Innenleben des Senders zugänglich. Die Dioden sollten in der Nähe des Seitenhebels sein. Also habe ich noch einmal 4 Schrauben gelöst (2 für den Seitenhebel, 2 für die Platine). Im Bild oben rechts sind die 2 Dioden zu sehen. Sie "verODERn" die Seitensignale (Links+Rechts) zu einem neuen Signal zum Mikroprozessor. Im Bild oben sieht man im roten Kasten die 4 Lötpunkte der 2 Dioden. Im Bild 2 von oben sieht man die 2 Dioden von der Bestückungsseite her.

Motoren einschalten bei Seitenauslenkung (Segelflug Mod.)

Wenn man die abgelöteten Kathoden gemeinsam mit einem Draht mit Punkt P11 auf der Platine verbindet,  werden  bei Betätigung des Seitenhebels die Motoren mit kleinster Drehzahlstufe dazugeschaltet. (Bild 3 von oben). Das erleichtert die Steuerung im niedrigen Drehzahlbereich.

 

Seitenauslenkung mit +500 Upm

Mit Hilfe von 2 Siliziumdioden (1N4148, Universal) kann man die Seitenauslenkung um weitere 500 Upm Differenzdrehzahl vergrößern, auf Kosten der Trimmung. Dazu werden die Seitensignale von SW1 (Rechts nach R28, P31) und SW2 (Links nach P13) auf die Trimmung geschaltet. Die schwarzen Ringe an den blauen Dioden sind jeweils die Kathoden (Bild rechts unten). Der Nachteil dabei ist, dass die Trimmung nicht mehr verwendet werden kann und immer in Mittelstellung stehen muss.

In der Praxis habe ich folgende Werte [Upm] gemessen:

Steuerhebel Links         Steuerhebel Rechts

Motor Li.  Motor Re.      Motor Li.  Motor Re.

12.000    14.500           14.000     12.600

 

 

Segelflug Mod. bei neuem Senderlayout 

Seit Anfang 2007 gibt es ein neues Platinen Layout im Sender. Die Segelflug Modifikation mit den 2 Siliziumdioden ist dann etwas anders zu verdrahten (Bild 4, mit Mausklick vergrößern).

 

 

 

 

 

 

 

 

Drehzahlmessung

Da ich bis jetzt noch nichts über die Drehzahlen der Motoren gelesen habe, habe ich selbst Messungen gemacht. Dazu habe ich einen Drehzahlmesser von ELV www.elv.de  Nr. 60-350-18 (25,50 EUR) verwendet. Die Drehzahlanzeige war nicht sehr stabil, also habe ich immer einen Mittelwert genommen. Bei nachlassendem Akku ändert sich auch die Drehzahl. Also können die Angaben nur sehr grob sein.

Es sieht so aus, dass bei dem Antrieb pro Stufe (am linken Senderhebel) die Drehzahl im Mittel um 500 Upm verstellt wird. Die digitale Seitensteuerung schaltet dann im Normalfall (mit Dioden) 2 Stufen. In den unteren Stufen wird dazu die Drehzahl des außen liegenden Motors erhöht. Bei Vollgas wird dann der innnen liegende Motor langsamer gesteuert. Ohne die Dioden verdoppelt sich anscheinend der Drehzahlunterschied. Bei http://home.versanet.de/~b-konze/xtwin/info/info.htm kann man lesen, dass der Antrieb in 16 Schritten schaltbar ist.

Daten (Trimmung Mitte):

Motor:     Links            Rechts

Stufe 1: 12.800 Upm  13.400 Upm

Stufe 2: 13.400 Upm

Stufe 3: 14.000 Upm

Stufe 4: 14.500 Upm

Stufe 5: 15.200 Upm

Stufe 6: 15.700 Upm

Seitenhebel (mit Dioden): Stellung:  Neutral         Rechts

                                                    13.200 Upm   14.200 Upm

Seitenhebel (ohne Dioden): Stellung: Neutral        Rechts

                                                    13.000 Upm  14.800 Upm

Trimmung:                                      Mitte            Rechts

                                                    13.100 Upm  14.800 Upm

X-Twin Doppeldecker

ch war neugierig zu wissen, wie der Doppeldecker im Vergleich zu dem Eindecker fliegt, nachdem der Eindecker vernünftig geflogen ist. Bei www.amazon.de war der Flieger vor Weihnachten 2005 noch preiswert (19,99 EUR inklusive Versand) zu bekommen.

Das Pumpen im Originalzustand war nicht so heftig wie bei dem Eindecker, aber mit einer 2 Cent Münze (3,1 g) unter der Rumpfnase waren die Flugeigenschaften dann vergleichbar mit denen des Eindeckers. Damit wiegt er jetzt insgesamt 22,8 g. Wie die Münze befestigt wird, siehe das Bild weiter oben bei dem Punkt "Schwerpunkt verbessern".

Nur um die Längsachse pendelt er etwas mehr als der Eindecker. Jetzt muss nur noch der Zusammenflug beider Flieger erprobt werden.

 

Bereits im Originalzustand fehlen dem Sender die 2 Dioden (siehe die vier nicht bestückten Lötpunkte in dem roten Rahmen, im Bild rechts), die die Seitenauslenkung verringern. Damit sind die Kurven enge genug, um auf einer begrenzten Fläche vernünftig zu manöverieren. Die beiden Schrauben im Bild befestigen den Seitenknüppel.

Doppeldecker auf Eindecker umbauen

Da der Doppeldecker im Flug (outdoor) sehr stark wackelt, habe ich eine Anregung von www.rcgroups.com aufgegriffen, und die unteren Flügelhälften an die oberen angeklebt. Die unteren Flügel stecken circa 5 mm im Rumpf und können mit vorsichtigem ausbördeln der Klebenaht abgezogen werden. Den Flächenverbinder habe ich nur unten abgezogen, damit ich die Modifikation leichter rückgängig machen kann, und als Propellerschutz. Dann die Innenseite mit einem scharfen Messer und Lineal circa 30 grad zur Senkrechten nach aussen abgeschrägt und dann mit Sekundenkleber und Aktivator an den Außenflügel angeklebt. Jetzt schaukelt der X-Twin nicht mehr so stark (doppelte V-Form) und segelt auch besser.

X-Twin Sender

Links ist der Steuerknüppel für die Motor Geschwindigkeit. Ich habe mit dem Drehzahlmesser 6 verschiedene Stufen gemessen. Der rechte Steuerknüppel kann nur Links-Neutral-Rechts steuern. Aber es gibt darüber noch eine 5-stufige Trimmung für die Seitenlage.

Der Ladestecker ist normal unter der Plastikklappe in der Mitte untergebracht. Die grüne "Charge" LED zeigt den Ladevorgang an. Im Flugzeug ist eine Diode in Reihe geschaltet, damit man die Spannung nicht verpolen (geht nur mit Gewalt) kann. Wenn der Flug-Akku voll ist, erlöscht die grüne LED.

Wenn man nicht über die Batterien laden will (Kosten), kann man im Batteriefach Nickel-Akkus verwenden. Mit konstant 8,7 V (maximal 0,6 - 1,0 A) aus einem geregelten Netzteil lassen sich dann sowohl die Nickel-Akkus als auch der Flug-Akku (LiPo) laden.

Laut Schaltplan des Sender wird ein Ladestrom von 0,3 A eingestellt und an der Ladeschaltung fällt eine Spannung von circa 3 V ab. Zusammen mit der Maximalspannung des LiPo Akkus von 4,2 V ergibt das zusammen mindestens 7,2 V Versorgungsspannung. Wenn also die Akkus im Sender bei 0,3 A mindestens 7,2 V bringen reicht es zum laden des Empfänger Akkus. Da 7,2 V die Nennspannung bei 6 in Reihe geschalteten Zellen ist, wird das laden des Empfängerakkus in der Praxis nur mit frisch geladenen Akkus wenige Male funktionieren.

Kanalumschaltung am Sender mit Schalter

Um mit nur einem Sender drei verschiedene  Flugzeuge betreiben zu können, ist es praktisch, den Kanal am Sender per Schalter umschalten zu können. Dazu baut man im Gehäuseunterteil auf der linken Seite oben einen Umschalter mit Mittelstellung ein (z.B. www.reichelt.de, MS 500C, 1,10 EUR).

Zur Beschaltung muss man zuerst die eventuell vorhandene Lötbrücke an SW5 (rechts neben dem Microprozessor) nach B oder C entfernen. Der mittlere Schalteranschluss wird an den mittleren Lötpin von SW5 angelötet (im Bild roter Draht). Der linke Schalteranschluss kommt an Lötpin C (im Bild blauer Draht) und der rechte an B (im Bild gelber Draht). Die Schaltstellungen sind dann: Kanal B-A-C. Es kann bei eingeschaltetem Sender umgeschaltet werden.

Kanalumschaltung am Empfänger

Die Kanalprogrammierung funktioniert im Prinzip wie am Sender. Auf der Platine sind die drei Lötpunkte "C S2 B" beschriftet. Die Lötbrücken müssen wie folgt gesetzt werden:

A : keine Lötbrücke

B : Lötbrücke zwischen S2 und B

C : Lötbrücke zwischen S2 und C

Allerdings sollte man gutes, feines Lötwerkzeug für diese Modifikation haben.

Schaltpläne von Sender und Empfänger

Sender:

Forum: RC Groups > Aircraft - Electric - Airplanes > Indoor and Micro Models

Thread: X-Twin, Aeroace - post your mods, links etc.

http://www.rcgroups.com/forums/showthread.php?p=4800398&highlight=schematic#post4800398

Post #941, Anhang mit PDF Dateien

Empfänger:

http://www.aatoolbox.no-ip.org/ -> Hop Ups -> Schematics -> Receiver Schematic

Neue Modelle Sport und Turbo

Die neuen X-Twin Modelle von Silverlit lassen sich besser als die alten Modelle fliegen. Der Schwerpunkt bei circa 1/3 der Flächentiefe. Nur das Höhenruder musste ich bei dem Modell Sport (Bild rechts oben) hinten nach unten biegen (Dreieck-Form, Biegelinie im Bild rot), damit es nicht mehr gepumpt hat. Das reduziert dann die EWD (Einstellwinkeldifferenz Höhenruder zu Tragfläche). Allerdings nimmt das EPP nach einer gewissen Zeit wieder die alte Form ein, und man muss beim nächsten Flug wieder biegen.

Bei den Motoren mit dem schwarzen Gehäuse (früher silber) ist mir aufgefallen, dass der Stromverbrauch bei 4 V von 390 mA auf 340 mA gesunken ist. Ob damit auch der Wirkungsgrad verbessert wurde, muss noch geprüft werden.

 

 

 

Bei dem Modell Turbo (Bild rechts Mitte) war ein Flug ohne pumpen nur mit dem verbiegen des Höhenruders kaum möglich.

 

 

 

 

 

Deshalb wurde das Seitenruder vorsichtig aus dem Rumpf gelöst, hinten um circa 5 mm gekürzt (Einstellwinkeldifferenz EWD verkleinert), und dann wieder eingeklebt, am besten mit UHU-por. Jetzt fliegt er vergleichbar mit dem XTwin-Modell Sport. Das Bild rechts zeigt die Schneidlinie in weiß.

 

 

Bei dem Modell Sport konnte mit Winglets (Ohren) die Stabilität in der Längsachse noch verbessert werden, Bild rechts. Damit fliegt er auch langsamer und lässt sich besser steuern. Die Winglets sind aus 3 mm Depron/Selitron(R) gemacht in der Größe 6 x 10 cm. Die Vorderkante wurde durch schleifen gerundet. Die Hinterkante wurde unten auf einer Tiefe von 5-10 mm abgeschrägt (Profil Gö417a). Die Stoßstelle zum Flügel zeichnet man am Besten vor und schneidet dann den Bogen im Winkel von 25-30 grad aus. Vor dem ankleben mit UHU-Por habe ich vorsichtig ein Profil passend zum Flügel gebogen. Die Spannweite beträgt jetzt 46 cm.

"Was elastisch ist, bricht nicht so leicht"

Erstellt: 2005-12-09

Update: 2006-02-22 Motoren einschalten bei Seitenauslenkung; Seitenauslenkung mit +500 Upm; Doppeldecker Modifikation zu Eindecker; Kanalumschaltung am Sender.

Update: 2006-11-15 Kanalumschaltung am Empfänger, Schaltbild Empfänger

Update: 2007-01-07 Neue Modelle Sport und Turbo

Update: 2007-03-15 Senderbetrieb mit Akkus und laden des Empfängerakkus

Update: 2007-03-28 Segelflug Mod. für neuen Sender (ab 2007)

Update: 2007-04-22 Erklärungen (Sport) verbessert

2008-04-07 Update: Schneidlinie Turbo Seitenruder

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