Katana 3D Depron (R) von SL-motec
Jetzt wollte ich mich auch einmal an die 3D Fliegerei im Park wagen. Allerdings sollte der erste Versuch kostengünstig sein. Der AcroMaster von Multiplex sieht zwar gut aus, ist aber in Summe relativ teuer. Die Räder stehen auf dem Bild rechts noch in der Position nach Anleitung und wurden dann nach vorne verlegt, um die Kopfstandneigung zu reduzieren.
Kaufgründe:
- Preiswert, Bausatz nur 24,95 EUR.
- Fertig lackiert.
- Schnell zu bauen.
- Mit Fahrwerk.
- Material Depron (R) 6 mm, steifer als 3 mm.
- Geringes Rohgewicht, nur 135 g.
Beschaffung und Aufbau
Der Bausatz wurde bei http://www.sl-motec/ abgeholt, da der Shop nur ein paar Kilometer entfernt ist.
Ich beschreibe jetzt ein paar Dinge, die von der Anleitung abweichen.
Die Servos für Höhen- und Seitenruder werden unter der Tragfläche, hinter dem Querruderservo mit Heisskleber montiert (Bild rechts oben, klick vergrößert). Darauf kommt man, wenn man die Länge der Gestänge an das Modell hält und überlegt, wo denn nun die Servos hin sollen, um nicht das Gestänge zu kürzen. Da das Rudergestänge nach hinten über 400 mm frei drücken sollte, habe ich in der Mitte der Strecke ein Gestänge-Führung eingebaut. Wenn man die Fahrwerksbefestigung nach Anleitung an der Tragfläche befestigt, sitzen die Räder sehr nahe am Schwerpunkt. Das bewirkt bei der Landung meist einen Kopfstand, und beim Start auf unebenem Boden kann der Propeller Bodenberührung bekommen. Wenn man dagegen die Fahrwerkbefestigung weiter hinten in der Nähe des Holmes anklebt (Bild rechts oben) wird sitzen die Räder deutlich vor dem Schwerpunkt, und Start und Landung funktionieren so wie sie sollen.
Im Prinzip ist die Markierung zum ausschneiden für den CFK-Holm sehr sinnvoll, sie sollte aber bei den Tragflächen schon durchgängig sein (Bild rechts unten).
Die Ruderanlenkung ist clever ausgedacht, aber leider nicht beschrieben. Das hole ich weiter unten nach. Der original Motorspant ist nur für Rückwandmontage ausgelegt, ich wollte aber nach Beispielen aus der 3D Scene den Motor vorne montieren. Also habe ich mir aus GfK Material einen neuen Motorspant gebaut. Die Verstärkungsplättchen für das Fahrwerk waren im Bausatz nicht vollständig vorhanden. Also habe ich mir neue aus PVC Hartschaum-Platte geschnitten und mit Uhu-por aufgeklebt. Die Radstreben sind in der Rumpfdurchführung nicht verklebt, damit sie besser elastisch nachgeben können. Bei der Verklebung an der Tragfläche habe ich Heisskleber verwendet.
Empfänger und Akku wurden mit Klettband befestigt.
Gesamtgewicht: 280 Gramm (16,1 g/dm2)
Ruderanlenkung
Die Ruderanlenkung ist clever ausgedacht. Das Ruderhorn wird von unten durch das Depron (R) gesteckt. Zum Glück ist der Einschnitt bereits vorgestanzt, aber auf den ersten Blick schlecht zu sehen. Dann wird eine Rastplatte (Bild rechts) von oben aufgedrückt, bis sie rastet. Das kann man dann noch mit Uhu-por fixieren.
In die Gabel des Ruderhorns wird der Gabelkopf eingerastet und das geringelte Gestänge in die Führung gedrückt. Zum Schluss wird die Klemmhülse aufgeschoben.
Unten am Querruder musste am Fuß des Ruderhorns die Ecke am Ruderspalt abgeschnitten werden, sonst klemmt es (siehe zweites Bild vom Anfang in der Klick-Vergößerung).
Zum Einstellen der Ruderstellung wird nach dem herunterschieben der Klemmhülse das Gestänge einen Ring weitergesetzt. Dann kommt die Klemmhülse wieder drauf.
Da das Gestänge zum Leitwerk über 400 mm frei hängt, habe ich in der Mitte der Länge eine Gestänge-Führung aus PVC Hartschaum-Platte angeklebt (Heisskleber).
Da die Seitenruder Anlenkung sehr schwach ausgeführt ist, lässt es sich kaum vermeiden, dass nach einigem Betrieb ein Bruch im Depron vorkommt. Spätestens dann ist es sinnvoll einen Balsaholzstreifen 8 x 50 x 1,5 mm zur Verstärkung mit UHU-por aufzukleben.
Motorspant aus GFK
Da ich den Motor (GWS 2208/18T) hinter dem Spant montieren wollte, habe ich einen aus 1,5 mm dickem GFK Leiterplattenmaterial gesägt (70 x 70 mm). Das Loch in der Mitte hat 9 mm Durchmesser, damit der C-Ring frei drehen kann.
Leider ist diese Art der Montage doch nicht so stabil wie gedacht. Die "vor Spant" Montage des Motors ist stabiler im praktischen Betrieb. Das war im original Bausatz auch so vorgesehen (Bild rechts unten).
Frontverstärkung aus EPP
Da ich in der Vergangenheit mit Depron (R) schlechte Erfahrungen bezüglich Crash-Resistenz gegenüber EPP gesammelt habe, sollte die Frontpartie mit EPP (6 mm dick) verstärkt werden. Die EPP Stücke habe ich mit Uhu-por auf das Depron (R) geklebt, den Motorspant mit 5 Minuten Epoxy auf das EPP.
Der Bausatz und die Fernsteuerung
Die Anleitung ist leider nur in Englisch, aber (nicht vollständig) bebildert. Wenn man eine Anleitung von Multiplex gewohnt ist, fehlt doch einiges. Aber bei dem Preis.
Den Sekundenkleber habe ich nur für die Fahrwerk/Stahldraht-Verbindung benutzt. Für das Depron (R) habe ich Uhu-por verwendet. Das bleibt elastisch, in der Hoffnung, weniger Bruch bei einem Absturz zu bekommen. Die Tragflächenvorderkante und den Rumpf-Vorderteil habe ich mit transparentem Packband (50 mm breit) überzogen.
Gewichte:
Flächen mit Holm: 49 g
Rumpf, roh: 48 g
Fahrwerk: 14 g
Anlenkung: 15 g
Frontverstärkung: 9 g
Rohgewicht: 135 g
Fernsteuerteile (145 g):
Empfänger: Micro-6 Digital (www.conrad.de)
Servos: 3 x ES-05 (www.conrad.de)
Motor: GWS 2208/18T (www.voltmaster.de)
Propeller: GWS 8x4" HD
BL-Regler: BL-07-Air (www.conrad.de)
Akku: LemonRC 3S 620 mAh 15C, 50 g (www.sl-motec.de)
Die Fläche wid geschätzt auf 17,4 dm2.
Flugerprobung
Der Antrieb reicht zum senkrechten Steigen aus.
Antriebsmessung:
Drehzahl (GWS 8x4" HD): 8900 Upm (Akku geladen)
Standschub (Waage, Voltkraft HS-10, www.conrad.de): 380 g
Ohne Exponential-Funktion war die Steuerung sehr sensibel. Mit 50% Exp war es deutlich einfacher zu fliegen. In engen Kurven ist er gerne abgesackt. Das hat bei der ersten Flugerprobung nach dem Verbrauch der halben Akku-Kapazität zu einem Absturz geführt. Da muss im Kopf noch das Höhenruder automatisch dazukommen.
Bei der Landung auf der Wiese gab es immer einen Überschlag, auf einem gesandeten Weg rollt er kurz aus.
Nach zwei Akkuladungen ist der Flieger immer noch ganz. Loopings und Rollen gehen sehr schnell.
Nach 6 Akkuladungen mach der Flieger immer mehr Spaß, da die Kontrolle immer besser wird. Alle Abstürze bisher waren mit geringem Aufwand zu reparieren und die Ruderanlenkungen haben bis auf das Seitenruder gehalten. Das wurde dann mit einem Streifen Balsaholz verstärkt (siehe oben). Die gleiche Balsaholzverstärkung macht auch Sinn an dem Hecksporn.
Historie
Erstellt: 2006-11-28
Update: 2006-12-04 Verstärkung Seitenruder Anlenkung
Update: 2007-05-13 Fahrwerkbefestigung verlegt wegen Kopfstandneigung
Update: 2007-07-22 Motor, vor Spant Montage